Vorsichtig lenkte ich Abendstern zu den Häusern. Man sah dem hengst schon gar nciht mehr an, dass er vor ein paar Tagen noch ungeroitten gewesen war. Er war fügsam und lehrbar. Er war zu einem außerordentlichen reitpferd geworden.
Das Seil hin immer noch an meinen Arm und meine Hände lagen auf den Hals des Lusitanos. Wie immer ritt ich ohne Sattel und Zaumzeug.
Suchend blickte ich mich um. Wo war ich denn nun schon wieder gelandet? Zögerlich lies ich ihn stoppen. Vielleicht sollte ich doch lieber zu Snipers zurück...
(etwas kurz)

Ich spazierte im Wald umher, wie ich das noch sehr oft machte, wenn ich mal eine Pause vom Waisenhaus brauchte. Ich kam gerade an eine Lichtung, als ich plötzlich das Traben eines Pferdes hörte. Ich ging in Richtung Dorf und dort sah ich auf einmal das Pferd zusammen mit seinem Reiter. Ich hatte diese Person noch nie zuvor im Distikt gesehen. Das kam mir sehr komisch vor, da ich eigentlich alle Bewohner hier kannte. Wer war also diese fremde Gestalt auf dem Rücken dieses Hengstes.
Ich trat etwas näher, so dass ich sogar schon das Schnauben des Pferdes hören konnte.

(auch etwas kurz )

Immer noch unsicher strich ich Abendstern über sein kastanienbraunes Fell. Plötzlich legte er die Ohren an und schnaubte warnend. Blitzartig drehte ich meinen Kopf und starrte mit einer Mischung aus Überraschung und Erstaunen den Jungen an, soweit man ihn noch Junge nennen konnte. Ich schätzte ihn auf 18-19 Jahre.
Ohne ihn aus den Augen zu lassen lies ich das Seil vorsichtig in meine Hand gleiten und platzierte es so, dass ich jederzeit zu schlagen konnte.
Erst jetzt wurde mir bewusst, wie bescheuert ich aussehen musste. Doch das war mir grad wurschtpipegal.
Plötzlich schoss ohne Vorwarnung etwas aus dem Gebüsch. Abendstern schnaupte erschrocken und machte einen Satz zur Seite. Dann vollführte er eine glatte Wende auf der Stelle und schoss davon. Ich bremste ihn nicht, sondern lies ihn weiter laufen. Immer weiter...

--->weg
(sorry, geht nciht anders)

Ich ging umher in Distrikt 7. Ein rascheln überraschte mich, dann rannte ein Pferd an mir vorbei. Ich fluchte ihm hinterher, dann sah ich Mark. ,,Hey Mark", rief ich ihm zu und bahnte mir den Weg durchs Gebüsch zu ihm. ,,Wie gehts?" Ich prüfte meinen Revolver. er war noch gesichert. Gut. Den Revolver hat mir mein Dad geschenkt als er starb. Meine Mom kannte ich nicht. Bis jetzt lebe ich alleine im Wald. Doch ich bin immer auf der Flucht vor diesen lästigen Typen die mich ins Waisenhaus stecken. Bisher musste ich nur einen von ihnen töten. Deswegen wurde ich jetzt auch noch gesucht. Ich seufzte. Ständig auf der Flucht. Aber gut, bisher haben sie mich kein einziges Mal gefangen. Und selbst wenn, ich wäre ihnen trotzdem entwischt. Manche sagen ich sei verrückt. Manche bewundern mich wegen meiner Flinkheit und meines Mutes. Ich weiß nicht genau ob ich so bin. Aber wenn sie das denken? Ich warf mich auf den Weg und sah nach oben zu Mark. Erwartungsvoll sah ich ihn an.

Ein plötzliches Rascheln ertönte und Pferd und Reiter verschwanden in die Weite Ferne. Als ich das Gebüsch genauer betrachtete, sah ich eine Gestalt herauskommen. Erst erkannte ich nicht, wer diese Person war, doch als sie mich beim Namen rief, wusste ich sofort, wer es war. Es war Lissy, ein Mädchen von 13 Jahren, welche ebenfalls aus Distrikt 7 kam. Genau wie ich, war sie ein Waisenkind, doch im Gegensatz zu mir, lebte sie nicht im Waisenhaus, sondern ganz auf sich gestellt im riesigen Wald des Distrikts. Auf meinen gelegentlichen Spaziergängen durch den Distrikt, hatte ich sie oft getroffen und sie mittlerweile ins Herz geschlossen. Als sie mich fragte, wie es mir ginge, antwortete ich ihr: Eigentlich geht es mir ganz gut, doch ich hatte keine Lust mehr, von kleinen, weinenden Kindern umgeben zu sein, also bin ich jetzt hier. Und, wie geht's dir so? Wie es aussieht, haben sie dich immer noch nicht erwischt." Ich zwinkerte ihr freundlich zu.

Triumphierend lächelte ich. ,,Freut mich mir auch. Ich bin einfach zu schnell für sie. Die bekommen mich nie wenn sie nicht an ihrer Schnelligkeit arbeiten" Mark kenne ich nun schon zwei Jahre und wir sind gute Freunde. ,,Allerdings bräuchte ich mal Munition für meinen Revolver...", sagte ich und dachte nach wie ich die jetzt bekommen sollte. Bisher habe ich die benutzt die noch von meinem Dad übrig waren. Doch beim Jagen und gejagt werden verschieße ich die schnell. Ich seufzte ergeben. Nachdenklich strich ich durch meine langen, gewellten, blonden Haare. ,,Die Typen vom Waisenhaus. Treiben die sich auf dem Markt rum?", fragte ich. Wenn nicht, könnte ich mir vielleicht welche stehlen. Geld bekomme ich keines. Bis jetzt brauchte ich auch keines. Ich habe im Wald einen schönen Ort an einem klaren See. Dort häuft sich die Beute fast da es der einzige See im Wald ist. Daher bin ich eigentlich gut genährt. Im Winter ist es immer schwer. Doch zum Glück habe ich fünf Decken in einem Baum mit denen ich mich zudecken kann. Daher überstehe ich den Winter meist ohne Probleme.

"Ich glaube nicht, dass sie oft auf dem Markt sind, und wenn, dann auch nur um sich etwas für sich selbst zu kaufen." Ich hoffte einfach nur, sie würde nicht auf falsche Gedanken kommen, denn wen man sie entdecken würde, wäre sie in der Klemme. Also antwortete ich: "Aber an deiner Stelle würde ich nicht dorthin gehen, wahrscheinlich haben sie dort nicht einmal Munition zu verkaufen. Vielleicht kann ich was für dich auftreiben. Im Waisenhaus habe ich letztens eine Kiste Munition gefunden, sie war zwar völlig verstaubt, aber die Kugeln sollten noch funktionieren." Es war eigentlich nicht erlaubt, dass das Waisenhaus Waffen besass, doch achteten die Friedenswächter nicht wirklich darauf, wer mit Waffen umging.

Ich nickte nachdenklich. ,,Okay. Danke", lächelte ich. Hoffentlich passen sie für meinen Revolver... Wenn nicht... hm, hoffte ich. ,,Warum habt ihr Munition bei euch?", fragte ich. Es ist kaum üblich das ein Waisenhaus Waffen bei sich hat. ,,Wie ist es eigentlich im Waisenhaus...?", ich spielte schon mit dem Gedanken mich zu stellen und ins Waisenhaus zu kommen. Aber ich wusste nicht was mich dort erwarten würde. Also brauchte ich jetzt erst Informationen über das Waisenhaus. Wenn ich nur von heulenden Kindern überrant werde, dann bleibe ich lieber in meinem Wald. Allerdings habe ich dort niemanden zum Reden. ,,Weißt du, ich überelege ob ich freiwillig ins Waisenhaus gehe. Aber dann kann ich mich von meinerm Revolver verabschieden... Andererseits müsste ich dann nicht nach meinem Essen jagen und ich hätte es im Winter wohl warm", erklärte ich. ,,Was denkst du, Mark?"

Ich ging gelangweilt im Wald von Distrikt 7 umher. All die Bäume, das Gebüsch und das Zwitschern der Vögel dort erleichterten mir das Leben. Inmitten von Grün fühlte ich mich wohl, und das war auch wohl der einzige Ort. Meine Eltern kümmerten sich nicht viel um mich. Eigentlich sah ich sie nur zu Mahlzeiten, die restliche Zeit verbrachte ich woanders - Hauptsache weg von ihnen. Ich mochte sie nicht, sie mochten mich nicht. Da waren wir uns ausnahmsweise mal einig. Doch auch für die meisten anderen Bewohner behandelten mich wie Luft, wechselten kein Wort mit mir. Wieso, war mir egal. Es sollte mir recht sein. Dann hatte ich mehr Zeit, zu überlegen. Über das Leben und alles andere. Doch mein Leben konnte man nicht wirklich als solches betrachten. Ich ging an ein paar Bäumen vorbei, als ich an einem großen stehen blieb und dessen Rinde musterte. Jemand hatte vergeblich versucht, diesen Baum zu fällen. Man konnte die unregelmäßig verteilten, eingehackten Stelle deutlich sehen.

Ich blickte kurz nach links und sah ein Mädchen. Im Distrikt war sie mir noch nie aufgefallen. Liegt wohl daran das ich die Stadt nie besucht habe und sonst nur hier bin. ,,Hey", rief ich freundlich zu ihr herüber. ,,Wer bist du? Ich habe dich noch nie hier gesehen" Schnell sprang ich auf und stellte mich neben Mark. Das Mädchen schätzte ich so auf die 16 Jahre. Vielleicht war sie ja einer der Flüchtlinge aus 13. Nein, dann würde sie sich nicht hier blicken lassen. Sie wäre dann wahrscheinlich tiefer im Wald gewesen. Ich musterte sie. Wie es scheint sah sie sich den Baum an den einst jemand versuchte zu fällen. Es war mit diesem Baum wie ein Wettstreit. Jedes Jahr konnte man versuchen ihn zu fällen. Wenn man es irgendwann schaffen würde, bekäme man laut den Plakaten und Flyern einiges an Geld.

Ich sah ruckartig zu dem Mädchen, das nach mir rief. Ich hatte sie schon ein paar mal gesehen, aber nur flüchtig. Es war auch kein Wunder, dass sie mich nicht erkannte. Ich schätzte sie auf ungefähr 12 oder 13 Jahre, jedenfalls jünger als ich. Ich schaue sie vorerst nur an, bevor ich ihr antwortete. ,,Pocis", sagte ich leise, aber so, dass sie es noch hören konnte. Ich war nicht scharf darauf, jetzt auf einmal auf super Freundin zu machen. Mir gefiel das Alleinsein, extrovertiert war ich nämlich nicht besonders. Man konnte einfach besser Nachdenken. Ich sah noch einmal kurz den Baum an und trat einen Schritt zu dem Mädchen. ,,Und du bist?"

,,Ich bin Lissy. Freut mich dich kennen zu lernen", antwortete ich. Ich trippelte mit meinen Fingern auf meiner braunen Hose. In meiner Hand lag noch mein Revolver. Kurz betrachtete ich ihn, dann steckte ich ihn in meinen Gürtel. Danach sah ich wieder zu dem Mädchen. ,,Ist der Baum interessant?", fragte ich und ein kleines Lächeln zierte meine Lippen. Prüfend trat ich einen Schritt auf sie zu. Dann rannte och los, sprang, krallte mivh an der Rinde des Baums fest und kletterte auf einen Ast. Ich seufzte entspannt und liess die Beine baumeln.

(bisschen kurz :/ Hatte nicht viel Zeit xD )

,,Mich auch",murmelte ich und sah zu ihr. Ich musterte das Revolver, welches sie sogleich in den Gürtel steckte und überlegte. Sie muss alleine leben. Meine Eltern würden mir das jedenfalls nicht erlauben. Danach sah ich wieder zu dem alten, aber großen Baum und glitt mit meinen Fingern über die angehackten Stellen. ,,Er hat schon viele Geschichten erlebt. Mich interessiert das.", äußerte ich und sah zu ihr hoch. Sie konnte gut klettern, und ich würde gerne genauso gut klettern. Immer versetzte ich meinen Fuß an eine brüchige Stelle und fiel auf den Boden, der mit Blättern nur sehr wenig gepolstert war. Doch das war, als ich klein war. Ich machte mir nicht mehr die Mühe, es zu versuchen - ich konnte das Ergebnis voraussehen.

(Ist egal. Ich mach's auch nicht viel länger.)

,,Na dann. Und kannst du aus den vielen Wunden die der Baum hat auch was deuten?", fragte ich und sah zu den Stellen wo schon so viele ihre Axt hinein geschlagen hatten. Immer wieder kamen die Bilder in meinen Kopf zurück. Die traurigen Bilder. Als mein Vater durch einen Menschen starb. An diesem Baum.,, Durch diesen Baum fühle ich mich mit meinem Dad verbunden. Das kling vielleicht verrückt und wahrscheinlich ist es das auch...", sagte ich und sah das Bild von ihm auf meinem Nachtschränkchen. Als er dann starb musste ich aus meinem Zuhause fliehen doch das Bild habe ich noch bei mir. Ich zog es aus meiner Hosentasche und strich mit den Fingern darüber.

Ich dachte nach. ,,Nein, das kann ich nicht. Aber ich würde es gerne", sagte ich. Mein Vater hatte immer wieder probiert, diesen Baum zu fällen, doch es blieben nur Spuren der Verzweiflung, den dicken Stamm kleinzukriegen. So wie die Distrikte versuchten, das Kapitol zu stürzten, es nicht schafften und nur noch schlimmer zu machen. Dieser Gedanke lenkte mich zu den Hungerspielen. Mein Name war ungefähr 20 mal dort drin, um mich und meine Familie jedes Jahr verorgen zu können. Meine Eltern kümmerte das wie üblich nicht. Unbemerkt, dass ich meinen Blick inzwischen gesenkt hatte, sah ich zu dieser Lissy hoch. Ihre Worte verrieten mir, was mit ihrem Vater geschehen war. Allerdings empfand ich nur wenig Mitleid für sie, denn ich wusste nicht, welche Emotionen mit ihr durchgingen. Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass ich mit ihr fühlte. Und lügen war bei mir nicht üblich.