Gemütlich saß ich auf dem Gras und beobachtete die Kühe, die ruhig das Gras fraßen. Mein Bogen lag samt Pfeilen griffbereit neben mir, nur für den Fall, dass jemand auf dumme Gedanken kam. Plötzlich entdeckte ich einen Schatten zwischen den Bäumen und spannte sofort meinen Bogen, als das rascheln erneut ertönte, schoss ich den Pfeil ab und verfehlte mein Ziel nicht. Ein jaulen war zu hören und das Geräusch von Pfoten die sich entfernten. "Lass dir das eine Lehre sein!", rief ich dem Wolf hinterher und setzte mich wider. Meine Gedanken schweiften zu den fünf Zetteln die sich bei der AUslosung befanden und über mein ganzes Leben entscheiden konnten.

Ich wanderte durch meinen Distrikt. Die Luft war etwas kühl an diesem Tag. Ich sah hinauf zu den Wolken die die Sonne hinter sich versteckten. Etwas abseits von mir sah ich Mayumi auf dem Gras sitzen. ,,Hey Mayumi", rief ich ihr zu. Ich lief zu ihr und setzte mich neben sie. ,,Guten Morgen", lächelte ich. Ich spielte etwas mit dem Griff meines Schwertes, dann lies ich wieder von ihm ab. ,,Na, was treibst du so?", fragte ich das Mädchen.

Ich sah zu Flynn und grinste. "Wonach sieht es denn für dich aus? Ich passe auf meine Kühe auf und vertreibe die Wölfe", antwortete ich und wuschelte ihm durch die Haare. "Diese Wölfe wissen einfach nicht wo sie lieber weg bleiben", fügte ich noch hinzu und sah prüfend zu den Bäumen.

Ich lies mir durch die Haare wuscheln. Meinen schönen fast kinnlangen, braunen Haaren. ,,Klar, du stellst auch keine große Gefahr für sie dar", neckte ich Mayumi. Ich zog aus meiner Jackentasche einen Beutel mit zwei Käsebrötchen hervor. Ich bot ihr eines an. Von dem Anderen zupfte ich ein Stückchen ab und führte es zu meinem Mund. Käsebrötchen sind meine lieblingsbrötchen. Das war schon immer so. Und es wird auch immer so bleiben. Ich zupfte ein weiteres Stückchen ab und aß dieses. Ich lebte allein mit meinem Vater in einer schäbigen Hütte nahe am Waldrand. Er hat mir beigebracht wie man mit dem Schwert kämpft. Wir müssen nicht jagen gehen wie es die Leute aus den anderen Distrikten manchmal tun. Wir haben unser Vieh. Zwar müssen wir den größten Teil davon abgeben, doch es bleibt genug zum überleben. Und wenn wir zu viel haben, können wir es verkaufen.

"Das erzähl doch dem Wolf der jetzt mit nem Pfeil im Körper rumläuft", sagte ich und streckte ihm die Zunge raus, nahm das Käsebrot aber dankend an. Ich hatte Heute total vergessen mir selber Brot mit zu nehmen, daher hatte ich großen hunger und und hatte innerhalb kürzester Zeit die Hälfte gegessen. "Vielen dank für das Brot", sagte ich und hörte ein Rascheln aus der Richtung der Bäume. "Sieht so aus als wollten die Wölfe eine Revange", meinte ich und sah grinsend zu Flynn.

,,Ich denke wenn der Wolf einen Pfeil im Körper hat, rennt er nicht mehr herum, sondern liegt jetzt verblutend auf dem Boden. Auf der Schwelle zum Tod", meinte ich. Mayumi bedankte sich für das Brot und ich nickte. Als ich mein Brot gerade auf hatte, kamen die Wölfe. ,,Ich mach mit", sagte ich und sprang auf. Ich zog mein Schwert und rannte damit, durch die Kuhherde hindurch auf das Gebüsch zu. Dort warteten drei Wölfe auf mich. Schnell hob ich mein Schwert und lies es auf den Wolf in der Mitte zu sausen. Das Schwert traf ihn wie ich es wollte am Genick. Kläglich jaulte der Wolf auf und sank zu Boden. Dem linken Wolf riss ich die Pfoten vom Boden und als er lag, stach mein Schwert in seinen Bauch. ,,Den letzten überlasse ich dir. Aber beeil dich er läuft gleich davon", rufe ich zu Mayumi rüber. Ein Lächeln umspielte für einen Augenblick meine Lippen.

Ich grinste leicht gehässig und spannte meinen Bogen. "Das glaube ich kaum, anscheinend findet er die Kälber doch interessanter!", rief ich und schoss den Pfeil ab. Er traf den Wolf an der Schulter und dieser jaulte laut auf und fiel zu Boden. Ich spannte noch einmal meinen Bogen und tötete den Wolf. "Hättest wohl doch von meinen Kühen wegbleiben sollen", sagte ich zu dem toten Körper und schleifte ihn an den Rand. "Was machen wir jetzt mit denen?", fragte ich Flynn.

,,Verkaufen? Hab gehört Wölfe sollen gut schmecken. Selber habe ich sie noch nicht gegessen. Aber ich bin sicher es gibt Interessenten", schlug ich vor. ,,Das Fell können wir ja behalten oder verkaufen und das Fleisch auch" Das war jetzt so das einzige was mir dazu einfiel. ,,Oder hast du eine bessere Idee?", fragte ich. Ich setze mich ins Gras und strich über die grünen Halme. Sie kitzelten ein wenig und waren weich.

"Verkaufen hmm, ich würde lieber das Fell behalten, ist gut wenn der Winter kalt wird und das Fleisch könnten wir auch selber probieren, ich meine wir haben hier drei Wölfe einen können wir behalten, oder willst du teilen?", hakte ich nach und setzte mich unschlüssig neben ihn. "Hab nur ich das Gefühl oder waren das Heute mehr Wölfe als sonst?"

,,Okay behalten wir das Fell. Wir können was das Fleisch angeht mal sehen wie begehrt es ist. Und wie viel sie uns dafür geben würden. Dann können wir weiter sehen", meinte ich. ,,Ja ich denke auch es waren heute mehr. Sonst ist es doch nur einer oder vielleicht mal zwei", antwortete ich. ,,Vielleicht haben sie bemerkt das es ein oder zwei Wölfe nicht schaffen und sie haben mehr geschickt", lachte ich. Ich seufzte.

"Hast du schon das von Distrikt 13 gehört? Man sagt dass einige fliehen konnten, ob die wohl irgendwann hier auftauchen?", fragte ich neugierig und besorgt zu gleich. Ich begann das Gras mit den Händen auszurupfen und ließ es über Flynns Kopf rieseln. Abwesend betrachtete ich die Wolken am Himmel und ließ mich von den Sonnenstrahlen wärmen.

,,Ja hab ich gehört. Anscheinend sind sie schon in Distrikt 12 gewesen", meinte ich. Mayumi lies Gras über meine Haare das mir leider auch ins Hemd viel. Es kitzelte und ich musste gezwungener Maßen mein Hemd ausziehen und es ausklopfen.

Ich grinste amüsiert und kicherte leicht bösartig, es war halt meine Art und ich liebte es Flynn Streiche zu spielen. "Na juckt es dich irgendwo?", fragte ich mit gespielter Unschuld. Distrikt 12 also schon, wie lange dauert es noch bis sie hier ankommen?, fragte ich mich in gendanken und legte mich auf den Rücken.

,,Ja, es juckt mich überall", meckerte ich gespielt. Mayumi und ich kennen uns schon eine ganze Weile. Und wir sind gute Freunde geworden. Ich drückte sie zu Boden sodass sie wohl oder übel auf dem Gras lag. Dann legte ich mich auch hin. ,,Was glaubst du wann sie bei uns sind?", fragte ich sie.

"Ich habe da echt keine Ahnung, aber sollten sie versuchen meine Kühe zu klaunen werde ich gegen sie Kämpfen, so viel steht fest", sagte ich trotzig und nahm sein Hemd in die Hand, wo ich dann ein Loch entdeckte. "So passt du also auf deine Kleidung auf?", fragte ich vorwurfsvoll und zeigte ihm das Loch.

,,Ja so sehen alle meine Sachen aus, weißt du?", scherzte ich. Ich sah zu Mayumi. ,,Lass uns nicht an die Flüchtlinge denken", meinte ich. Ich schloss meine Augen. ,,Wie viele Zettel hast du in der Trommel, für die Ernte?", fragte ich.

Ich seufzte und kramte Nähzeug aus meiner Tasche. "Es müssten ungefähr fünf sein, vielleicht mehr, weniger wahrscheinlich nicht", antwortete ich und begann das Loch zu zu nähen. "Jedesmal hoffe ich das niemand den ich kenne ausgewählt wird, du hast doch auch schon viele oder?", fragte ich abwesend und stach mir mit der Nadel in den Finger.

,,Ich habe acht", sagte ich. Als Mayumi sich in den Finger stach, wickelte ich eines meiner Taschentücher um ihren Finger. ,,Pass auf. So viele Taschentücher habe ich nicht mehr". Kurz zwinkerte ich ihr zu.

"Acht gegen fünf, etwas unfair", sagte ich mit schwarzem Humor. "Dann hast du eben nicht so viele, was solls, so oft werde ich mich schon nicht in den Finger stechen", sagte ich und schnitt ihm eine Grimasse, dann nähte ich das Loch entgültig zu und war Flynn das Hemnd in den Schoß. "So ich hab es repariert, pass aber besser darauf auf verstanden?"

,,Okay Mama", lachte ich. Ich zog mir mein Hemd wieder über und die Jacke ebenfalls. ,,Ich muss gleich gehen. Meinen Vater ablösen", sagte ich und stand auf. ,,Auf wiedersehen", verabschiedete ich mich.

"Wehe du brauchst wider so lange um mich zu besuchen", sagte ich und stand auf. Ich schnippste ihm gegen den Kopf und grinste, dann sah ich zu den Kühen. "Wenn die doch nur auf sich selbst aufpassen könnten, dann wäre das Leben einfacher", seufzte ich. Alleine hier war es ziemlich langweilig.

,,Du kannst zur Abwechslung ja auch mal mich besuchen", meinte ich. ,,Ich weiß. Hast du keinen Stall? Oder jemand anderes der mal auf sie aufpassen würde?", fragte ich. ,,Na ja. Tschüss" ich drehte mich um und rannte los. Es dauert etwas fünf Minuten bis ich wieder zu hause bin. ,,Hey Paps", sage ich. ,,Hallo", antwortete er.
,,Komm wir tauschen, okay?"
,,Ja. Danke"
,,Kein Problem", lächelte ich und setzte mich auf das Gatter. ,,Bis später", verabschiede ich mich.

"Jemand anderes darauf aufpassen lassen?", murmelte ich und sah Flynn hinterher. dann setzte ich mich wider ins Gras und beobachtete dei Kühe wie sie Friedlcih grasten. Ich hatte zwar einen Stall allerdings passten nur drei virtel der Tiere hinein und was ich mit dem Rest machen sollte wusste ich nicht wirklich.

Ich rupfte mir einen kleines Strohstück aus und steckte es mir in den Mund. Dann lehnte ich mich an die Wand des Stalls der glücklicherweise am Zaun stand. Im Schatten beobachtete ich die Kühe. Sie grasten ruhig auf der Wiese und ließen sich durch nichts und niemanden stören. Es blieb jedoch nicht lange so friedlich. Ich sah eine schwarze Schnauze und ein bernsteinfarbenes Auge. Sofort sprang ich vom Zaun und raste auf das Tier zu. Ein Fuchs, der meinte auf meinen Hof zu kommen und mit etwas Glück zum Hühnerstall zu gelangen, beobachtete mich durch einen Busch. Ich zog wieder mein Schwert. Mit einem Tritt lag den Fuchs am Boden und als ich in seinen Bauch stach, erschlaffte de Körper. Ich packte den Fuchs am Schweif und schleifte ihn mit. Mein Vater und ich würden sein Fell behalten, doch das Fleisch werden wir verkaufen. Nach einigen Minuten kam erneut ein ungebetener Gast. Ein Wolf. Doch er war nicht ausgewachsen. Ich fragte mich was er hier sucht. Es war noch ein kleiner Welpe. Mir kam eine Idee. Sie war verrückt... aber es könnte klappen. Ich fange den Welpen ein und erziehe ihn. Später kann er mit mir Wachen und mich begleiten. Diese Idee fand ich gar nicht so schlecht und schnell holte ich ein Netz. Damit ging ich auf den Welpen zu und fing ihn nach einer kleinen Rangelei ein. Ich band ihm das Maul zu damit er mich nicht beißen konnte. Seine Zähne konnten mir zwar noch keine großen Verletzungen verpassen, aber sicher ist sicher. Aus dem was von dem Seil übrig blieb, machte ich eine Leine. Ich streifte dem kleinen Welpen die Leine über und band das andere Ende an einen Pfahl direkt neben mir. ,,So kleiner. Jetzt noch ein Name...", überlegte ich. Devon, Nirikon, Lounel, Lunar ..., dachte ich. ,,Ich denke ich nenne dich ... Lounel", beschloss ich. Ich tätschelte Lounel den Kopf und machte das Band um seinem Maul ab. Lounel legte sich ins Gras und döste. Ich wusste nicht genau ob er registriert hat das er festgebunden ist, oder ob es ihm ganz egal ist.

Ich saß vor mich hinträumend auf dem Gras, bis ich ein lautes Heulen registrierte und hochschnellte. "Diese Mistviecher geben einfach nicht auf", fluchte ich und ließ einen lauten Pfiff ertönen. Kurz darauf kam Lexy meine treue Colli Hündin angelaufen. "Kälber in den Stall", sagte ich zu ihr und sie führte den Befehl sofort aus. Ich sah zu den Bäumen und sechs gelbe Augen blitzten mich an. Was ist nur los heute?, fragte ich mich und spannte meinen Bogen, in diesem Moment, griffen die Wölfe an. Ich schoss den Pfeil ab und verfehlte den Wolf um Haaresbreite, dieser drehte sich zu mir um und griff nun mich an anstatt die Kühe. Ich wich schnell ein paar Schritte zurück und spannte den Bogen erneut, doch der Wolf bekam mein Bein zufassen. Ich schrie vor Schmerz auf und schoss den Pfeil aus nächster Nähe in den Körper des Wolfes der sofort starb. Ich drehte mich zu den anderen Wölfen, die schon eine meiner Kühe gerissen hatten. Ich schoss ein paar Pfeile ab, aber alle verfehlten ihr Ziel. Plötzlich sprang mich einer der Wölfe an und ich fiel nach hinten und landete mit dem Kopf auf einem Stein, dann wurde mir schwarz vor Augen.